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Weniger Schwalben in Thüringen

In diesem Jahr sind Rauch- und Mehlschwalben unter schwierigen Bedingungen in die neue Brutsaison gestartet. So seien deutlich weniger Tiere nach dem Winter nach Thüringen zurückgekommen, sagte der Schwalbenbeauftragte des Naturschutzbundes Thüringen (Nabu), Tino Sauer, am Mittwoch in Jena. Zudem sei in diesem Frühjahr etwa zwei Wochen später mit der Brut begonnen worden.

Als möglichen Grund nannte der Vogelschutz-Experte die Schneefälle und den Regen in den Alpen auf dem Herbstzug der Schwalben im vergangenen Jahr. Diese Bedingungen hätten bereits viele Opfer unter den Vögeln gefordert. Aber auch die Heimkehr der Schwalben aus ihren Winterquartieren in diesem Frühjahr habe sich wegen der oft wechselnden, extremen Witterungslagen schwierig gestaltet.

Umso wichtiger sei es, den nützlichen Insektenfressern gute Brutbedingungen zu bieten, sagte Sauer. Dazu gehöre, Nester an den Hausfassaden zu dulden und nicht zu zerstören.

Rauch- und Mehlschwalben seien in Thüringen aufgrund der geringen Urbanisierung des Landes vergleichsweise häufig anzutreffen. Zählungen hätten ergeben, dass in einem Ort mit 100 Gebäuden bis zu 30 Schwalben lebten. Damit liege Thüringen weit über dem Schnitt der westlichen Bundesländer.

Um den Schwalben zu helfen und diejenigen zu unterstützen, die die Vögel auf ihren Grundstücken willkommen heißen, hat der Nabu vor 15 Jahren die Aktion „Schwalbenfreundliches Haus“ ins Leben gerufen. Die Verleihung einer entsprechenden Plakette soll das Engagement von Menschen würdigen, die sich für den Schutz der Vögel einsetzen. Bislang seien in Thüringen 2.073 Plaketten verliehen worden.