Einmal mehr kündigt Myanmars Militärmachthaber Wahlen in dem Bürgerkriegsland an. Ob sie stattfinden, ist allerdings ungewiss. Oppositionelle dürften wohl kaum antreten.
Die Militärregierung in Myanmar hat zugesagt, bis spätestens Anfang nächsten Jahres Wahlen zuzulassen. “Die Wahl ist für Dezember 2025 geplant, mit der Möglichkeit eines Datums Anfang Januar 2026”, erklärte der Chef der herrschenden Junta, General Min Aung Hlaing, bei einem Staatsbesuch in der belarussischen Hauptstadt Minsk laut dem staatlichen Nachrichtenportal “Global New Light Of Myanmar” (Samstag). Bei einem Treffen mit Machthaber Alexander Lukaschenko lud der General zudem “Wahlbeobachter” aus dem autokratisch regierten Belarus nach Myanmar ein.
Allerdings hatte die Junta seit ihrem Putsch am 1. Februar 2021 bereits mehrfach Wahlen angekündigt und wieder abgesagt. Zuvor müsse die Lage im Land erst wieder stabil sein, hieß es immer wieder zur Begründung. Von Stabilität ist Myanmar im vierten Jahr seit dem Staatsstreich jedoch weit entfernt. Bewaffnete Organisationen der ethnischen Minderheiten und andere Widerstandsgruppen haben in mehr als der Hälfte des Landes die Macht übernommen. Wie eingeschränkt die Macht der Junta inzwischen ist, zeigte die Volkszählung 2025. Bei der Bekanntgabe des Resultats räumte die Junta im Dezember 2025 ein, dass nur in 145 der 330 Bezirke des Landes die Zählung stattfinden konnte.