Sie sind alle verheiratete Familienväter von 46 bis 56 Jahren: Das Erzbistum München und Freising hat seit Samstag vier neue Diakone – einen Bankkaufmann, einen Patentingenieur, einen Versicherungskaufmann und einen Universitätsdozenten. Bis auf einen, der künftig hauptamtlich für die Kirche arbeiten wird, behalten alle Männer ihren Beruf.
Kardinal Reinhard Marx forderte die Kandidaten bei der Weihe auf, in ihrem Dienst stets zwei Leitfragen im Blick zu haben: “Was braucht das Volk Gottes? Was brauchen die Armen?” Der “Blick auf die Armen” sei für einen Diakon wesentlich, “sonst hat er seinen Dienst verfehlt”.
Mit den vier Neugeweihten wächst die Zahl der Ständigen Diakone im Erzbistum auf 286. Nach Bistumsangaben sind 126 von ihnen hauptamtlich tätig, 116 bereits im Ruhestand. 22 weitere Männer befänden sich in Ausbildung.
Das Amt des Diakons ist eines der ältesten der Kirche, verlor aber seit dem fünften Jahrhundert an Bedeutung. Durch das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) wurde es neu belebt. Seit 1968 steht es auch verheirateten Männern offen. Schon länger gibt es Rufe nach einer Zulassung von Frauen. Papst Franziskus hat sich noch nicht entschieden.
Ständige Diakone dürfen taufen, bei Eheschließungen assistieren und Beerdigungen halten, nicht aber die Messfeier leiten oder Beichte hören.