Die Förderung des Ehrenamts soll nach Vorstellungen von Vereinen und Sozialverbänden Verfassungsrang erhalten. Ehrenamtliches Engagement müsse deutlich aufgewertet und stärker gefördert werden, heißt es in einem am Dienstag in Erfurt zum „10.Thüringer Sozialgipfel“ veröffentlichten Forderungspapier. Derzeit engagierten sich vier von zehn erwachsenen Thüringern im Ehrenamt, doch die Tendenz sei fallend.
Zudem wurde der Abbau bürokratischer Hürden und ein ausreichender Versicherungsschutz während der ehrenamtlichen Arbeit gefordert. Auch müsse stärker für die gesellschaftliche Wertschätzung des Engagements geworben werden.
Thüringens Sozialministerin Heike Werner (Linke) versprach weitere Hilfe und auch finanzielle Unterstützung für das Ehrenamt. So unterstütze sie grundsätzlich die Forderung nach einer Aufwandspauschale für ehrenamtliche Arbeit. Niemand dürfe gezwungen werden, für seinen freiwilligen Dienst noch Geld zu bezahlen.
Die Höhe der Aufwandsentschädigungen muss laut Werner aber das Abstandsgebot zur hauptamtlich ausgeübten Beschäftigung wahren. Der absehbare Fachkräftemangel in Thüringen berge die Gefahr, dass professionelle Dienstleistungen im sozialen Bereich zunehmend durch ehrenamtliche Hilfestellungen kompensiert würden.
Zu den Initiatoren des Sozialgipfels gehörten unter anderem der Landesseniorenrat, der Deutschen Gewerkschaftsbund sowie die Liga der Freien Wohlfahrtspflege. Mit der Präsentation des Forderungskatalogs soll ein politischer Diskussionsprozess angestoßen werden.