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E-Patientenakte: VdK bemängelt Barrierefreiheit

Was als Vereinfachung gedacht war, wird für Menschen mit Behinderung zur Benachteiligung. Der Sozialverband fordert jetzt eine Nachbesserung der E-Patientenakte in Sachen Barrierefreiheit.

Die elektronische Patientenakte ist nicht barrierefrei
Die elektronische Patientenakte ist nicht barrierefreiImago / Christian Ohde

Vor dem nächsten Schritt bei der Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) kritisiert der Sozialverband VdK eine mangelnde Barrierefreiheit der Technologie. „Aktuell sieht es so aus, dass Menschen mit einer Behinderung vielfach von der Nutzung der ePA ausgeschlossen werden, weil der Zugang zur ePA nicht barrierefrei ist“, erklärte VdK-Präsidentin Verena Bentele in Berlin. Dies sei „eine nicht hinnehmbare Benachteiligung“.

Patienten verwalten E-Patientenakte über App

Die ePA war zunächst in mehreren Modellregionen eingeführt worden. Ab dem 29. April bekommen Arztpraxen, Apotheken und Krankenhäuser bundesweit die nötige Software für die Nutzung. Spätestens im Oktober soll die ePA überall in Deutschland funktionieren. Patientinnen und Patienten können ihre Akte in der Regel über eine App ihrer jeweiligen Krankenkasse verwalten.

Grundsätzlich biete die elektronische Akte „viele Vorteile“, erklärte VdK-Präsidentin Bentele. Alle wichtigen Gesundheitsdaten würden an einem Ort gespeichert und seien beim Arztbesuch sofort abrufbar. Die elektronische Patientenakte hätte damit „insbesondere Menschen mit Behinderungen, die vielfach von mehreren beziehungsweise schweren Erkrankungen betroffen sind, zugutekommen können“, unterstrich Bentele.

Gesetzliche Pflicht zur Barrierefreiheit fehlt

„Aus unserer Sicht war es ein großer Fehler, die Krankenversicherungen nicht von Anfang an zur Barrierefreiheit bei der elektronischen Patientenakte gesetzlich zu verpflichten“, erklärte die VdK-Chefin weiter. Sie forderte „eine schnelle Lösung des Problems“.