Schüler aus dem gesamten Bundesgebiet können an der Uni Bielefeld im Bereich Pädagogik gegeneinander antreten. Bei der ersten Pädagogik-Olympiade am 9. Februar sollen die Teilnehmenden Beiträge einreichen und innovative Ideen vorstellen, wie die Universität am Donnerstag in Bielefeld mitteilte. Anlass ist der 80. Geburtstag des renommierten Bielefelder Sozialwissenschaftlers und Pädagogen Klaus Hurrelmann. Dessen Modell der produktiven Realitätsbewältigung stehe im Mittelpunkt des Wettbewerbs. Hurrelmann selbst werde an diesem Tag den Hauptvortrag halten.
Im Einzelwettbewerb könnten Interessierte selbstständig einen Beitrag einreichen. Im Gruppenwettbewerb würden Beiträge einer Klassengemeinschaft, eines Kurses oder einer selbst zusammengestellten Gruppe bewertet. Eingereicht werden können den Angaben zufolge Beiträge unter anderem als Text, Film oder animiertes Video sowie als Podcast, Social-Media-Beitrag oder in einem anderen Format. Auch künstlerische Umsetzungen, etwa als Geschichte, Lied, Rollenspiel, Kunstobjekt oder Comic sind möglich. Wettbewerbsbeiträge können bis zum 19. Januar eingereicht werden.
Das Modell der produktiven Realitätsverarbeitung, das vor über 40 Jahren von Hurrelmann begründet worden sei, sei aus den Fachdebatten und Lehrplänen der Schulen nicht mehr wegzudenken, hieß es. In dem Modell würden psychologische und soziologische Denkansätze zusammengeführt. Es erkläre, wie Menschen durch ihr Umfeld geprägt und wie sie eine individuelle Identität ausbilden würden. Beschrieben würden damit die Entwicklungsherausforderungen junger Menschen sowie die Rolle der Familie, der Freundschaften und der Bildungsprozesse.
Der Sozial- und Gesundheitswissenschaftler Hurrelmann, der seit 2009 bei der privaten Hertie School of Governance in Berlin lehrt, war zuvor lange Jahre an der Universität Bielefeld. Von 1980 bis 1993 hatte er dort die Professur zur Sozialisationsforschung an der Fakultät für Pädagogik inne. 1993 war er als Gründungsdekan am Aufbau der ersten deutschen Fakultät für Gesundheitswissenschaften beteiligt. Zudem arbeitete der Wissenschaftler an der Shell-Jugendstudie mit.