Artikel teilen

Umweltbundesamt: Kohlendioxid-Speicherung kein Allheilmittel

Das Umweltbundesamt (UBA) spricht sich für die Speicherung von klimaschädlichem Kohlendioxid in der Abfallwirtschaft aus. In einem neuen Positionspapier rät die Behörde dazu, das Abscheiden und Speichern von CO2 (Englisch: Carbon Capture and Storage/CCS) in der Abfallwirtschaft zu erproben. Die CCS-Technik sei aber kein Allheilmittel für den Klimaschutz, sagte UBA-Präsident Dirk Messner am Montag in Dessau-Roßlau: „Wenn wir es nicht schaffen, von den fossilen Energieträgern wegzukommen, wird uns CCS nichts nützen.“

Messner sagte weiter, in Deutschland gebe es viel zu wenig Lagerstätten, um das Kohlendioxid sicher für Mensch und Klima zu speichern. Die Technik sollte nur bei wirklich unvermeidbaren CO2-Emissionen zum Einsatz kommen, etwa in Müllverbrennungsanlagen, in denen aus nicht recycelbarem Abfall Wärme und Strom erzeugt werde, aber auch CO2 anfalle. So könnten erste Erfahrungen mit der Technik gesammelt und Umweltrisiken beurteilt werden, sagte der UBA-Präsident.

Für die Abscheidung von Kohlendioxid gibt es laut Umweltbundesamt verschiedene Techniken. Einmal abgeschieden, werde das CO2 unter Druck verflüssigt und unterirdisch eingelagert. Eine Speicherung sei unter anderem in leeren Gas- oder Erdöllagerstätten, in salzwasserführenden Gesteinsschichten oder im Meeresuntergrund möglich.

Einen Einsatz der Technik etwa in der Zement- oder Energiewirtschaft lehnt das UBA allerdings ab. Dies würde der Einsatz fossiler Techniken verfestigen und den Ausbau der erneuerbaren Energien behindern, erklärte die Behörde.