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Umfrage: Bürger informieren sich vor allem online über Politik

Fast zwei Drittel informieren sich online: Trotz Sorge vor Desinformation ist das Netz die beliebteste Quelle für politisches Wissen. Damit zeigt sich laut Landesanstalt für Medien ein typisches Phänomen.

Trotz Sorge vor Desinformationen informieren sich Bürger über Politik einer Umfrage zufolge am häufigsten im Netz. Als bevorzugte Informationsquellen zur Europawahl nannten 59 Prozent das Internet, 54 Prozent den Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung und 53 Prozent das Fernsehen, so die Ergebnisse der im Mai durchgeführten repräsentativen Befragung im Auftrag der Landesanstalt für Medien NRW. Gleichzeitig gaben vier von fünf Befragten an, dass Desinformation im Internet die Ergebnisse der Europawahl beeinflussen würden.

In den Daten zeigt sich laut der Landesanstalt ein typisches Phänomen bei abstrakten Gefahren. Menschen sorgten sich mehr darum, dass andere sich von Desinformation beeinflussen ließen, als dass es ihnen selbst passieren könnte. So stimmten 89 Prozent der Aussage “Ich habe Sorge, dass politische Desinformationskampagnen die Wahlentscheidung von anderen beeinflussen” zu, aber nur 43 Prozent zeigten sich besorgt, selbst hereinzufallen.

Im Vergleich zu einer ähnlichen Umfrage im Vorjahr haben mehr Menschen schon einmal Desinformationen auf Online-Plattformen gemeldet. Auch ist etwa die Hälfte der Befragten der Meinung, dass es richtig ist, Absender von Desinformationen zu sperren und Desinformationen rasch zu löschen.

Für die Umfrage wurden 1.003 deutschsprachige Internetnutzerinnen und -nutzer befragt. Sie wurde vom Institut Forsa durchgeführt.