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Tipps für weniger Stress beim Online-Dating

Gut die Hälfte aller Internetnutzerinnen und -nutzer hat schon einmal Angebote zum Online-Dating genutzt. Während manche das Liebesglück finden, wenden sich andere ab. Allzu viel Frust lässt sich vermeiden.

Ob verbindliche Beziehung, lockeres Date oder “einfach Leute kennenlernen” – all das suchen Menschen immer stärker auch online. Nicht alle werden fündig. Fachleute haben einige Tipps, um nach enttäuschenden Erfahrungen wieder nach vorn zu blicken.

– : Was selbstverständlich klingt, ist im Netz mitunter eine Ausnahme – auch im Dating-Zusammenhang. Dabei sei es erfolgversprechender, sich Zeit zu nehmen, auch mal ein Kompliment zu machen und offen auf andere zuzugehen, rät die Sozialpsychologin Johanna Degen. Sie fordert Online eine “Re-Romantisierung”, um sich wirklich auf ein Gegenüber einzulassen.

– : Häufig ist der Tipp zu finden, mehr auf Qualität statt Quantität zu setzen, also eher nur eine einzige Person zu treffen als sich den Kontakt mit fünf gleichzeitig offenzuhalten. “Dazu gehört aber, dem Gegenüber auch mitzuteilen, dass man diese Strategie verfolgt”, sagt die Psychologin Wera Aretz. Wenn beide unterschiedliche Ziele hätten, sei Frustration vorprogrammiert.

– : Beide Expertinnen halten ein zeitnahes persönliches Treffen für sinnvoller als monatelanges Chatten. “Gestik, Mimik, das Verhalten einer Person fehlen im schriftlichen Austausch. Das füllen wir mit unserer Fantasie”, erklärt Aretz. Je farbenfroher man sich das Wunschbild ausmale, desto enttäuschender sei es, wenn die Seifenblase platze.

Laut einer Umfrage des Digitalverbandes Bitkom sorgen sich 63 Prozent derjenigen, die Online-Dating nutzen, dass hinter einem sympathischen “Match” ein Chatbot stecken könnte. Ein Hinweis auf eine Betrugsmasche könne es sein, “wenn das Online-Match beispielsweise schnell nach privaten Daten fragt oder zu jeder Tageszeit in Sekundenschnelle antwortet”, erklärt die Leiterin Digitale Gesellschaft bei Bitkom, Leah Schrimpf.

– : Viele Nutzerinnen und Nutzer beschreiben Tinder und Co. als anstrengend. Helfen kann es laut Aretz, die Apps bewusst ruhen zu lassen oder sich sogar abzumelden, wenn der Druck zu groß wird. “Wichtig ist dann, auch jenseits der Partnersuche wieder Zufriedenheit zu erleben.”

– : Wer “geghostet” wird – wenn also ein Kontakt ohne Erklärung oder Abschied abbricht -, fühlt sich meist ohnmächtig. Wenn dies immer wieder passiert, verhielten sich irgendwann auch wohlmeinende Menschen ähnlich, beobachtet Aretz. “Sie sagen dann: Ist mir jetzt mal egal, so kann ich mich bequem aus einer lästigen Situation befreien.” Diesem Impuls sollte man nicht folgen, mahnt die Forscherin – sondern andere so behandeln, wie man es sich umgekehrt wünscht.