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Thüringer Familien empfinden Alltag als belastend

Familien in Thüringen erleben ihren Alltag häufig als belastend und wünschen sich gezieltere Unterstützung. Das ist das Ergebnis einer Befragung der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Thüringen im Rahmen des Modellprojekts „Resiliente Familien“. So wünschten sich über 60 Prozent der 405 befragten Familien mehr Unterstützung beim Umgang mit Stress, teilte ein Verbandssprecher am Mittwoch in Erfurt mit.

Mehr als die Hälfte der Befragten sieht den Angaben zufolge Bedarf bei Kommunikation und Konfliktlösung. Zudem berichten viele Familien von Lücken beim Zugang zu Angeboten der psychischen Gesundheitsförderung. Das betreffe insbesondere niedrigschwellige, familienfreundliche und alltagsnahe Hilfe. Gleichzeitig betonen die Familien aber auch eine starke innerfamiliäre Zusammengehörigkeit und den Wunsch, ihre eigenen Ressourcen und ihre Resilienz weiter zu stärken.

Laut Umfrage versuchen 83 Prozent der Befragten, Stress oder Probleme durch Gespräche innerhalb der Familien zu lösen. Mehr als die Hälfte der Befragten suche Rat bei Freunden oder nehme sich bei Stress mehr Zeit für sich selbst. Nur etwa 31 Prozent der befragten Eltern haben eigenen Angaben zufolge bereits Beratungsangebote oder Programme zur Unterstützung ihrer Familie genutzt.

Die Projektleiterin des Modellprojekts, Constance Kühn, forderte verlässlichere Strukturen in der Familienförderung, damit diese gesund und widerstandsfähig bleiben könnten. Gerade im Bereich der psychischen Gesundheit benötigten Familien im Vorfeld frühzeitige und alltagstaugliche Unterstützungsangebote.