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Thüringer Arbeitnehmer so häufig krank wie noch nie

Arbeitnehmer in Thüringen sind so häufig krankgeschrieben wie noch nie zuvor. Laut einer am Dienstag in Hannover veröffentlichten Auswertung von Patientendaten der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) wurden in Thüringen von Januar bis Ende Juni dieses Jahres 226 Krankheitsfälle auf 100 erwerbstätige Mitglieder gezählt. Vor fünf Jahren habe die Krankenkasse im ersten Halbjahr 2019 mit 145 Krankschreibungen je 100 Arbeitnehmern noch deutlich weniger Arbeitsausfälle registriert.

Insgesamt bleibe der Krankenstand bei den Erwerbstätigen in Thüringen im ersten Halbjahr 2024 konstant hoch bei rund 7,6 Prozent. An jedem Tag des vergangenen Halbjahres seien also 7,6 Prozent der Beschäftigten krankgeschrieben gewesen. Im Vorjahreszeitraum habe die Quote bei 7,5 Prozent, vor fünf Jahren hingegen nur bei 6,1 Prozent gelegen. Nicht in dieser Statistik berücksichtigt worden seien Kurzzeiterkrankungen von bis zu drei Tagen ohne Abgabe eines Krankenscheins.

Im Ländervergleich ist Thüringen den Angaben zufolge nach Sachsen-Anhalt (8,1 Prozent) das Land mit den meisten Krankheitstagen je Arbeitnehmer. Den niedrigsten Krankenstand für den Zeitraum von Januar bis Ende Juni 2024 habe Baden-Württemberg mit 5,4 Prozent verzeichnet. Der Bundesdurchschnitt liege bei 6,5 Prozent.

Grund für die anhaltend hohe Zahl der Krankheitsfälle seien vor allem Atemwegserkrankungen wie Husten, Schnupfen oder grippale Infekte im gesamten Bundesgebiet. Atemwegsinfekte machten von Januar bis Ende Juni ein Drittel aller Krankheitsfälle in Deutschland aus, teile die Krankenkasse mit.