Thüringen will bis Herbst 2025 eine neue Nachhaltigkeitsstrategie erarbeiten. Trotz der vielen Krisen in der Welt müsse am Ziel des Umstiegs auf eine die natürlichen Ressourcen schonende Wirtschaft und Gesellschaft festgehalten werden, sagte der amtierende Umweltminister Bernhard Stengele (Grüne) am Mittwoch in Erfurt zur Eröffnung des Thüringer Nachhaltigkeitsforums. Die Antwort auf die Krisen der Gegenwart müsse es sein, den Optimismus zu bewahren.
Für Thüringen habe der Nachhaltigkeitsbeirat in seiner jüngsten Stellungnahme zu Recht bemängelt, dass etwa der Flächenverbrauch durch Straßen- und Siedlungsbau bisher kaum gebremst sei. Auch die Mobilitätswende sei in Thüringen nicht dort, wo sie sein sollte. Es brauche mehr Tempo beim Umstieg der Gesellschaft weg von den fossilen Energieträgern wie Kohle und Gas, sagte Stengele.
Laut Sprecherin des Thüringer Nachhaltigkeitsrates, Beate Seidel, bietet Thüringen in seiner kleinteiligen, historisch gewachsenen Struktur beste Voraussetzung für eine nachhaltige Entwicklung. Dennoch bleibe noch viel zu tun. So gehörten neben dem Ausbau des Klimaschutzes auch die Pflege der reichen Kulturlandschaft des Freistaats und der Schutz der Artenvielfalt zu den Herausforderungen, die nur in einer gemeinsamen Anstrengung von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu lösen seien.
Das Netzwerktreffen versammelte rund 150 Aktive aus Vereinen, Verbänden und Kommunen aus ganz Thüringen. In Arbeitsgruppen diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Erfahrungen, Erfolge und Baustellen der bisherigen Strategien von 2011 und 2018.