Christen in Deutschland und Europa können nach Ansicht des Theologen und Missionswissenschaftlers Tobias Schuckert von ihren Glaubensgeschwistern in anderen Teilen der Welt lernen, darauf zu vertrauen, dass Gebete erhört werden. „Christen in Lateinamerika, Afrika und Asien rechnen damit, dass Gott auf ihr Gebet reagiert und handelt. Sie nehmen das als Realität in ihrem Leben wahr“, sagte der Professor der Internationalen Hochschule Liebenzell im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd) im Vorfeld des Pfingstfestes am kommenden Sonntag (8. Juni).
Nicht überall in anderen Teilen der Welt wüchsen die Kirchen, so Schuckert. „Aber da, wo Kirchen wachsen, lässt sich ein Trend beobachten: Zum einen ist es eine Theologie, die sich an der Bibel orientiert und diese als Gottes Wort ernst nimmt. Zum anderen lässt sich beobachten, dass wachsende Kirchen in diesen Gegenden mit Gottes Wirken rechnen.“ Er sei kein „philosophisches Konstrukt“.
Zum Vorstoß von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU), die Kirchen sollten sich stärker auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und weniger politisch äußern, sagte Schuckert: „Ich stimme ihr so weit zu, dass Kirchen sich mehr auf die Verkündigung, Seelsorge und Weitergabe des Glaubens konzentrieren sollten.“ Das Evangelium sei nicht in erster Linie eine politische Botschaft. Aber es habe sehr wohl immer auch eine politische Dimension. (1297/03.06.2025)