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“The Dark Side of the GDR” im Theater unterm Dach

Das Berliner Theater unterm Dach zeigt am Samstag die szenische Lesung „The Dark Side of the GDR“ („Dunkle Seite der DDR“) der beiden Künstlerinnen Bibiana Malay und Grit Díaz de Arce. In dem Programm schildern die gebürtigen Ost-Berlinerinnen, die beide afrikanische Väter haben, ihr Aufwachsen mit Rassismus in der DDR. Anhand authentischer Zeugnisse wie Stasi-Akten, Tagebuch-Aufzeichnungen, Briefen und skurrilen Episoden und Selbstbekenntnissen
„singen und musizieren sich Gretchen und Bibi durch den Abend und durchleuchten
ihre Kindheit hinterm antifaschistischen Schutzwall“, heißt es in der Ankündigung.

Mit ihrem Aussehen seien sie „zwei Paradiesvögel im Land der proletarischen Kleinbürger und Funktionäre“ gewesen und hätten als Kinder und Jugendliche immer wieder Ausgrenzung und Alltagsrassismus erfahren. „Wir konnten noch so schnoddrig berlinern, wir gehörten irgendwie nicht richtig dazu“, sagt Díaz de Arce.

In ihrem Programm bedienen sie sich dabei bewusst einer rassistischen Sprache, um die Erlebnisse plastischer zu machen. So zitieren sie beispielsweise Reime aus einem DDR-Kinderbuch und singen ein altes deutsches Volkslied, welches das Leben von Roma und Sinti herabwürdigt.

Das hatte im Frühsommer bei einer Veranstaltung im Leipziger Museum der Bildenden Künste zu Empörung bei antirassistischen Aktivistinnen geführt. In der Folge wurde eine geplante weitere Veranstaltung zunächst abgesagt, später aber dann doch nachgeholt. Bibiana Malay sagt dazu: „Wir können unsere Geschichte nur erzählen, wenn wir die Sachen, die uns passiert sind, auch klar benennen dürfen.“