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Taufstelle Jesu in Kulturerbe-Liste aufgenommen

PARIS – Mit einem Festakt in Paris haben Regierungsvertreter und Kirchenführer aus Jordanien die Anerkennung der Taufstelle Jesu als Weltkulturerbe gefeiert. Der katholische Patriarchalvikar Maroun Lahham nannte die Stätte Al-Maghtas am Jordan, die Christen seit dem Altertum als Ort der Taufe Jesu ansehen, einen „ruhigen und sicheren“ Ort „mitten in einem Nahen Osten in Flammen“. Mit Nachdruck könnten Christen jetzt auch Jordanien als Heiliges Land bezeichnen, sagte der Erzbischof bei der Zeremonie.
Der Ort wenige Kilometer nördlich des Toten Meeres am Ostufer des Jordan umfasst die Ruinen mehrerer byzantinischer Kirchen. Es handelt sich um die bislang einzige jordanische Welterbestätte mit einem klaren christlichen Bezug.
Die Taufstelle, auch „Bethanien jenseits des Jordans“ genannt, ist eine von zwei Stätten am Jordan, die als Ort von Jesu Taufe durch Johannes den Täufer bezeichnet werden. Die andere liegt am West­ufer des Jordan in Israel. Unter Bibelwissenschaftlern ist die genaue Lokalisierung strittig. An der jordanischen Stätte im Wadi Al-Kharrar förderten archäologische Forschungen 1996 zahlreiche Bauten aus römischer und byzantinischer Zeit zutage, die auf eine frühe christliche Verehrung deuten. KNA