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Tarcisio Isao Kikuchi – Asiatischer Brückenbauer

Der Japaner Tarcisio Isao Kikuchi (66) verbindet Kontinente und Religionen. Der als liberal geltende Ordensmann der Steyler Missionare leitet seit knapp acht Jahren das Erzbistum Tokio. Schon lange ist der Vorsitzende der Japanischen Bischofskonferenz karitativ im Einsatz; Themen wie Migration und Flucht sind ihm ein Anliegen. 2023 wurde Kikuchi zum Präsidenten der weltweiten Dachorganisation der Caritasverbände gewählt.

Der 66-Jährige setzt sich für den Dialog mit anderen Religionen ein, insbesondere in Asien. Die katholische Kirche versteht er als eine Institution der “Einheit in der Vielfalt”. Deutschland kennt Kikuchi nicht nur, weil der Gründer seines Ordens vom Niederrhein stammt. Die Erzbistümer Tokio und Köln verbindet eine jahrzehntelange Freundschaft.

Geboren wurde der heutige Kardinal am 1. November 1958 in Miyako im Norden Japans. Dort wuchs er mit einem Schweizer Missionar auf, der in ihm den Wunsch weckte, selbst Geistlicher zu werden. Kikuchi trat den Steyler Missionaren bei und wurde 1986 zum Priester geweiht. Sein Orden schickte ihn für sechs Jahre ins westafrikanische Ghana.

Anschließend war er für die Ausbildung junger Ordensmänner in Japan zuständig. Von 1999 bis 2004 leitete er dort die nationale Niederlassung der Steyler Missionare. Dann ernannte ihn Johannes Paul II. zum Bischof von Niigata, Franziskus machte ihn 2017 zum Erzbischof von Tokio. Im Dezember wurde er ins Kardinalskollegium aufgenommen.