Nun steht der Termin für die Eröffnung des neuen Synagogenzentrums in Brandenburgs Landeshauptstadt fest – nach jahrelangem Streit um den Bau. Reichlich Prominenz hat sich angesagt.
Das Synagogenzentrum Potsdam wird am 4. Juli in Anwesenheit von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eröffnet. Bei dem Festakt werden der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, und Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) Grußworte halten, wie die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden (ZWST) am Montag in Frankfurt am Main mitteilte. Geplant ist außerdem, dass Architekt Jost Haberland die Architektur des Baus vorstellt.
“Die Einweihung am 4. Juli bedeutet einen Durchbruch für die jüdische Gemeinschaft in Potsdam und Brandenburg. Das neue Synagogenzentrum ist – gerade im Kontext krisenhafter Zeiten – ein Symbol dafür, dass jüdisches Leben sichtbar und unverrückbar in die Mitte der Gesellschaft gehört”, erklärte ZWST-Präsident Abraham Lehrer. Das Land Brandenburg finanziert den Bau mit rund 16 Millionen Euro.
Vor einer Woche war bereits der Schlüssel für das Zentrum symbolisch übergeben worden. ZWST-Direktor Aron Schuster sagte dabei, man habe sich mittlerweile mit vier der fünf jüdischen Gemeinden Potsdams auf Modalitäten für die Nutzung des Gebäudes einigen können. Die ZWST soll das Gebäude bis 2027 betreiben. Bis dahin sollen sich die Gemeinden auf eine gemeinsame Trägerschaft einigen.
Um den Neubau der Synagoge hatte es jahrelang Streit zwischen dem Land und den Gemeinden Potsdams gegeben. Die Landesregierung schloss am Ende mit der ZWST eine Vereinbarung, um sicherzustellen, dass bei Planung, Bau und Betrieb des Synagogenzentrums die Interessen der zukünftigen Nutzerinnen und Nutzer in besonderer Weise berücksichtigt werden. Insgesamt haben die jüdischen Gemeinden Potsdams nach Angaben Schusters 750 bis 800 Mitglieder.