Die soziale Ungleichheit als Gefahr für die Demokratie steht im Mittelpunkt eines Vortrages der Sozialexpertin Bettina Kohlrausch in der Bremer Kulturkirche St. Stephani. Die Direktorin des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung ist dort am 4. Februar um 18 Uhr zu Gast beim sechsten Bremer Heinrich-Albertz-Symposium. Zu der Veranstaltung laden der Landesverband der Arbeiterwohlfahrt, die Bremische Evangelische Kirche und die Friedrich-Ebert-Stiftung gemeinsam ein.
Kohlrausch wolle in ihrem Vortag beleuchten, wie sehr die gesellschaftliche Teilhabe mit den Einkommensvoraussetzungen der Menschen zusammenhänge, hieß es. Außerdem werde sie aufzeigen, warum zunehmende Zukunftssorgen auch negative Folgen für das demokratische System haben können.
Seit 2019 greift das Symposium jährlich im Januar ein aktuelles gesellschaftspolitisches Thema auf. Namensgeber des Symposiums ist der evangelische Theologe und SPD-Politiker Heinrich Albertz (1915-1993). Er war als Nachfolger von Willy Brandt (SPD) von 1966 bis 1967 Regierender Bürgermeister von Berlin und zählte zu den Vordenkern der Friedensbewegung. Zwischen 1949 und 1965 war Albertz Bundesvorsitzender der Arbeiterwohlfahrt. 1986 verließ er Berlin und zog mit seiner Ehefrau in ein Haus der Bremer Heimstiftung, wo er am 18. Mai 1993 starb.