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Südkoreas Kardinal Kim vor Seligsprechung

In den 1980er Jahren wurde er bekannt als Vorkämpfer für Demokratie in Südkorea: Seouls Kardinal Kim. Mit dem Schutz für politisch Verfolgte bot er der Militärdiktatur die Stirn. Nun ist er auf dem Weg zur Seligsprechung.

Der Vatikan hat grünes Licht gegeben für die Seligsprechung des langjährigen Erzbischofs von Seoul, Kardinal Stephen Kim Sou-hwan (1922-2009). Wie der vatikanische Missionsnachrichtendienst Fides am Mittwoch meldete, darf Kim aufgrund einer Entscheidung des Heiligsprechungsdikasteriums ab sofort als “Diener Gottes” bezeichnet und verehrt werden. Für eine Seligsprechung ist noch der Nachweis eines Wunders nötig, das auf Fürsprache des Verstorbenen geschehen ist.

Kim leitete Südkoreas Haupstadt-Erzbistum Seoul von 1968 bis 1998 und war auch im politischen Lebens seines Landes eine prägende Gestalt. Sein Beitrag zur Demokratiebewegung während der südkoreanischen Militärdiktatur (1979-1987) und zur Förderung der Menschenrechte wurde weit über die katholische Kirche hinaus gewürdigt. In den letzten Monaten der Diktatur wurde die Kathedrale von Seoul ein Treffpunkt der Demonstranten gegen die Diktatur und bot Oppositionellen Asyl. Auch nach dem friedlichen Machtwechsel im Jahr 1988 setzte sich Kim für die Wahrung der Menschenrechte in Südkorea ein.