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Studie: Neandertaler dem modernen Menschen ähnlicher als gedacht

Ausgrabungen an der Einhornhöhle im Harz haben neue Erkenntnisse über das Leben der Neandertaler geliefert. Im Jahr 2019 wurden dort Knochen des ausgestorbenen Höhlenlöwen identifiziert, nähere Untersuchungen ergaben, dass das Tier zur Fellgewinnung enthäutet wurde, teilte das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege mit Sitz in Hannover am Donnerstag mit. Die Erkenntnisse bestätigten, dass der Neandertaler dem modernen Menschen viel ähnlicher gewesen sei, als bislang gedacht.

Die Funde sind Teil einer Studie, die am Donnerstag in der Zeitschrift „Scientific Reports“ veröffentlicht wurde. Bei dem Fund der Überreste des Höhlenlöwen sei deutlich geworden, dass die Krallen offenbar im Fell belassen wurden, um dem Prestige des Besitzers zu dienen. Weitere Untersuchungen von in Bayern entdeckten Überresten hätten gezeigt, dass die damaligen Neandertaler die etwa 1,3 Meter hohen Tiere auch jagten und ihr Fleisch verzehrten.

Die neuen Ergebnisse verdeutlichten, dass der Höhlenlöwe bereits für den Neandertaler von großer Bedeutung war, sagte Projektsprecher Thomas Terberger vom Landesamt für Denkmalpflege. „Der Wunsch, mit dem Fell dieses gefährlichen Tieres Respekt und persönliche Kraft zu gewinnen, wurzelt allem Anschein nach bereits in der Zeit des Neandertalers, und bis heute gilt der Löwe als herrschaftliches Symbol.“ Der Höhlenlöwe starb am Ende der Eiszeit aus.