Feinstaub könnte noch gefährlicher sein als bislang angenommen. Zu diesem Ergebnis kommt eine in Basel veröffentlichte Untersuchung von Umweltwissenschaftlern.
Der Grund seien die in Feinstaub enthaltenen Stoffe, die schnell und auf verschiedene Weise mit Körperzellen reagieren und Entzündungen auslösen können. Diese sogenannten Sauerstoffradikale könnten für chronische Atemwegsprobleme, Herz-Kreislauferkrankungen bis hin zu Diabetes und Demenz mitverantwortlich sein, betonen die Basler Wissenschaftler.
Feinstaubanalyse: Neuer Ansatz bei der Bewertung
Der neue Ansatz der Studie bestand darin, die Mengen dieser hochreaktiven Moleküle in Echtzeit messen zu können. Dabei stellten die Forscher nach eigenen Angaben fest, dass sich der Großteil dieser gesundheitsgefährdenden Stoffe innerhalb von Minuten oder Stunden abbaut. Und somit bei herkömmlichen Untersuchungen, bei denen über eine lange Zeit Feinstaub in Filtern gesammelt wird, kaum entdeckt oder die Menge als zu gering eingestuft wird.
“Weil diese Sauerstoffradikale so schnell mit anderen Molekülen reagieren, müsste man sie aber ohne Verzögerung messen”, sagte der Studienleiter und Atmosphärenwissenschaftler Markus Kalberer. Dazu hat das Basler Team Vorschläge erarbeitet.