Die Landesarbeitsgemeinschaft der Straffälligenhilfe in Thüringen fordert einen Ausbau von Notunterkünften und Wohnprojekten zur Unterbringung ehemaliger Strafgefangener nach ihrer Haftentlassung. Die bisherigen Förderprogramme für solche Wohnraumprojekte und begleitende soziale Dienstleistungen seien durch das Land nicht ausreichend finanziert, sagte ein Sprecher am Dienstag in Erfurt.
Ein sicherer und dauerhafter Wohnsitz ist laut der Landesarbeitsgemeinschaft die Basis für ein selbstbestimmtes Leben nach der Haft. Menschen ohne Wohnung falle es schwer, eine Arbeit zu finden und soziale Kontakte zu pflegen. Hinzu komme, dass wohnungslose Ex-Inhaftierte oft einer starken Diskriminierung und Stigmatisierung ausgesetzt seien, was die Reintegration weiter erschwere.
Die Landesregierung müsse Maßnahmenpläne vorlegen und deren Umsetzung regelmäßig überprüfen. Zuständigkeiten zwischen den beteiligten Akteuren müssten klar geregelt sein. Auch sollte ein Gewährleistungsfonds eingerichtet werden, der eine schnelle und unbürokratische Abwicklung von Mietkautionen garantiere sowie bei eventuellen Schäden an Wohnungen in Vorleistungen trete.
Die Thüringer Landesarbeitsgemeinschaft der Straffälligenhilfe ist als Verein organisiert und hat ihren Sitz in Erfurt. Sie setzt sich für die gesellschaftliche Integration von Straffälligen und deren Angehörigen ein. Ihre Arbeitsschwerpunkte umfassen Fragen der Prävention, der individualisierten Unterstützung sowie der Öffentlichkeitsarbeit zur Förderung des Verständnisses für die Resozialisierung.