In diesem und im kommenden Jahr soll der Stendaler Dom weiter saniert werden. Wie Dompfarrer Markus Schütte am Dienstag sagte, soll das rund 600 Jahre alte Kirchengebäude innen und außen gegen Feuchtigkeit geschützt werden. Im Innenraum solle die weiße Farbe an den unverputzten Flächen, die nach dem Zweiten Weltkrieg angebracht wurde, wieder entfernt und durch Farbfassungen ersetzt werden, die dem Originalton der Ziegelsteine am nächsten kommen.
Die Sanierungsarbeiten sollen den Angaben zufolge rund 1,1 Millionen Euro kosten. Davon stelle das Land aus Mitteln der Denkmalpflege und dem Vermögen der früheren DDR-Parteien und -Massenorganisationen insgesamt 900.000 Euro zur Verfügung. Die restliche Summe bringt die Evangelische Stadtgemeinde aus Eigenmitteln auf.
Bereits seit Herbst vergangenen Jahres ist auf einer Musterfläche im Nordquerhaus links neben dem Lettner die älteste nachweisbare, vermutlich bauzeitliche Farbfassung des Innenraums beispielhaft wiederhergestellt worden. Dazu sei unter anderem mit Sandstrahl- und Trockeneistechnik die Weißfassung der Nachkriegszeit entfernt worden, hieß es. Nach Rücksprache mit der Denkmalschutzbehörde habe man sich aber entschieden, die Farbe per Hand zu entfernen. Dies sei schonender und weniger aufwändig als gedacht, sagte der Gemeindepfarrer.
Mit dem Ergebnis der Arbeiten an der Musterfläche sei die Gemeinde sehr zufrieden. Der Kostenrahmen von 152.000 Euro, davon 100.000 Euro aus Landesmitteln, sei eingehalten worden. Die erste urkundliche Erwähnung des gotischen Doms vor 600 Jahren wird in diesem Jahr mit einem Festjahr gefeiert.