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Sperrung sozialer Netzwerke im Südsudan aufgehoben

Im Südsudan ist die Sperrung von Facebook und TikTok wieder aufgehoben worden. Eine entsprechende Anordnung sei von der Nationalen Kommunikationsbehörde des ostafrikanischen Landes erlassen worden, berichtete der Sender Radio Tamazuji am Dienstag. Die Regierung hatte die sozialen Netzwerke vergangene Woche sperren lassen.

Anlass waren auf den Plattformen verbreitete Videos, die angeblich Ermordungen von Südsudanesen im Sudan zeigen. Daraufhin kam es im Südsudan zu Krawallen, Plünderungen und tödlichen Racheakten gegen Sudanesen. Laut der Zeitung „Sudan Tribune“ wurden 16 Menschen getötet.

Die auf den Videos gezeigten Gräueltaten sollen im Zusammenhang mit dem Krieg im Sudan stehen. Der sudanesischen Armee wird vorgeworfen, nach der Rückeroberung der Stadt Wad Madani brutal gegen Zivilistinnen und Zivilisten vorgegangen zu sein. Die Nationale Kommunikationsbehörde rief die Betreiber von Facebook und TikTok laut Radio Tamazuji dazu auf, Inhalte besser zu kontrollieren. Die Videos seien mittlerweile gelöscht.

Im Land war die Sperrung auf Kritik gestoßen. Die Anwaltskammer hatte der Regierung am Freitag mit einem Gerichtsverfahren gedroht. Das Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) erklärte, dass der Social-Media-Bann eine unverhältnismäßige Maßnahme sei, die Arbeit von Journalistinnen und Journalisten erschwere und der Bevölkerung wichtige Informationsquellen entziehe.