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Sparkurs beim Freiwilligendienst: An der falschen Stelle gekürzt

40 Millionen Euro sollen 2025 beim Freiwilligendienst eingespart werden. Unsere Autorin Karola Kallweit sieht darin einen Schaden am Allgemeinwohl – und hat einen dringenden Appell.

Junge Menschen im Einsatz: Das Freiwillige Soziale Jahr hilft, wo Hilfe gebraucht wird und schult fürs Leben
Junge Menschen im Einsatz: Das Freiwillige Soziale Jahr hilft, wo Hilfe gebraucht wird und schult fürs LebenGustavo Alabiso / epd

40 Millionen Euro – diese Summe will der Bund im kommenden Jahr bei den Ausgaben für das Freiwillige Soziale Jahr und anderen Freiwilligendiensten sparen. So sieht es der aktuelle Haushaltsentwurf der Bundesregierung für 2025 vor. 40 Millionen Euro weniger für das Allgemeinwohl. Nichts anderes bedeuten die geplanten Kürzungen. Ein Lied davon singen können die vielfältigen Einsatzstellen, darunter Krankenhäuser, Schulen, Pflegeeinrichtungen, Jugendverbände und Kirchengemeinden, in denen sich die rund 100.000 jungen Menschen jährlich engagieren. Diakonie und Caritas warnen, dass dieser Sparkurs zu einem massiven Abbau von Plätzen führen wird. Die Entlastung an den Einsatzorten durch die Freiwilligen fiele weg.

 

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Ein Beitrag geteilt von FSJ /BFD mit Bethel (@betheljahr)

Schon seit Wochen gehen Sozialverbände, Freiwilligendienstorganisationen und die Freiwilligen selbst auf die Straße, um gegen die Sparpläne des Bundes zu protestieren. In einem Positionspapier werden bessere Rahmenbedingungen gefordert, die mit den geplanten Kürzungen nicht zu verwirklichen sind.

Freiwilliges Soziales Jahr: Angemessene Bezahlung und mehr Werbung

Mehr Einsatzorte, angemessene Bezahlung und endlich eine öffentlichkeitswirksame Kampagne für diesen besonderen Dienst. Immer noch wüssten zu wenige Bescheid über die Möglichkeit eines solchen Jahres, obwohl Ehemalige immer wieder davon erzählen, wie bereichernd dieses Jahr für die eigene Biografie war. Das Gefühl von Selbstwirksamkeit und zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beigetragen zu haben. Ganz unabhängig davon, ob man am Ende tatsächlich als Fachkraft in der jeweiligen Berufssparte landet oder von dieser Erfahrung im weiteren Werdegang profitiert, denn soziale Kompetenz ist als sogenanntes Soft Skill nicht nur in sozialen Berufen sehr gefragt.

Es gibt zig gute Gründe, die für ein freiwilliges Jahr sprechen. Der Appell kann also nur lauten: Kürzt bitte nicht an dieser Stelle!