Religion ist in der Nische oder gleich ganz weg – die Gesellschaft wird weltlicher. Warum da trotzdem manchmal etwas fehlt, erklärt der Münsteraner Religionssoziologe Detlef Pollack.
Religion kommt nach Worten des Religionssoziologen Detlef Pollack immer dann ins Spiel, wenn es um die Höhen und Tiefen des menschlichen Lebens und manchmal auch um die Existenz geht. “Der christliche Glaube ist eine Form des Umgangs mit der Begrenztheit unseres Lebens”, schreibt Pollack in einem Gastbeitrag für den “Spiegel” (Samstag). Religion arbeite mit Differenzen, etwa von “Zugänglichem und Unzugänglichem”. Ein Dasein ohne diese Differenz tendiere dazu, zu verkümmern, “und es weist eine robuste Neigung zur Erbarmungslosigkeit auf”.