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Seelsorge will Ehrenamtliche stärker einbinden

Die Herbstsynode der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) hat am Donnerstag ihre viertägige Zusammenkunft mit Beratungen über den seelsorgerischen Visitationsbericht der Landeskirche fortgesetzt. Seelsorge sei eine pastorale Kernaufgabe, formulierte die Visitationsgruppe unter Vorsitz von Landesbischof Friedrich Kramer zu den wesentlichen Ergebnissen ihrer dreijährigen Arbeit. Seelsorge brauche Zeit für Gespräche.

Insgesamt sei festgestellt worden, dass den Pfarrerinnen und Pfarrern das Arbeitsfeld Seelsorge Freude bereite. Wünschenswert wäre eine stärkere Einbindung von Ehrenamtlichen in das Tätigkeitsfeld und eine intensivere Annahme von Fortbildungsangeboten. Insgesamt seien über 70 Pfarrpersonen besucht worden. Zusätzlich wurde eine Online-Umfrage mit 275 weiteren Seelsorgern durchgeführt.

In der Debatte zum Bericht wurde deutlich, dass Seelsorge in Mitteldeutschland je nach Kirchenkreis oder -gemeinde unterschiedlich intensiv betrieben wird. Die Spanne reiche von regelmäßigen Besuchen des Pfarrers bis hin zur Erkenntnis, dass regelmäßige Seelsorge selbst von Kirchenmitgliedern nicht mehr gewünscht sei.

Am Mittwochabend hatte der Vorstandsvorsitzende der Diakonie Mitteldeutschland, Oberkirchenrat Christoph Stolte, in seinem Bericht an die Synode die Notwendigkeit betont, Menschen Schutzräume zu bieten. Es brauche eine Diakonie, die in ihrem Handeln ein Ort des Willkommens für alle Menschen sei. Wer in eine diakonische und kirchliche Einrichtung komme, müsse sicher sein können, dass er würdevoll angesehen werde.