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Schulze befürwortet Steuer für Milliardäre

Es gilt als wichtiger diplomatischer Schritt. Erstmals seit Beginn des Kriegs in der Ukraine haben sich die G20-Staaten wieder auf einen gemeinsamen Beschluss geeinigt: Extreme Ungleichheit soll bekämpft werden.

Die Entwicklungsminister des Zusammenschlusses der G20-Staaten wollen extreme Ungleichheiten gemeinsam bekämpfen. Auf eine gemeinsame Erklärung haben sie sich während ihres Treffens in Rio de Janeiro in Brasilien geeinigt. Es ist der erste gemeinsame Beschluss seit Beginn des russischen Angriffskriegs.

“Extreme Ungleichheit ist die Wurzel vieler Übel, an denen die Welt gerade leidet”, so Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD). “Wir wissen, dass Gesellschaften, die zusammenhalten, besser mit Krisen umgehen und Probleme lösen können.”

Während einer Pressekonferenz am Rande des Treffens lobte Schulze erneut den Vorstoß von Brasiliens Präsident Luiz Inacio Lula da Silva, eine Milliardärssteuer einzuführen. Eine globale Besteuerung für Reiche könne Steuerflucht verhindern. Andere Staaten hätten bereits signalisiert, den Vorschlag zu unterstützen. “Es ist gut, dass Probleme benannt werden”, sagte die Ministerin.

Nach der Zusammenkunft der Entwicklungsminister erfolgt am Mittwoch außerdem das Auftakttreffen für die “Globale Allianz gegen Hunger und Armut” in der brasilianischen Küstenstadt. Offiziell starten soll diese während des G20-Gipfels im November.

Brasilien hat in diesem Jahr den Vorsitz der “Gruppe der 20”. Dem informellen Forum gehören 19 Staaten, die Europäische Union und seit 2023 auch die Afrikanische Union an. Mitglieder sind auch Russland und China.