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Schulpädagogik-Professor für Verbot privater Handys an Schulen

Handyverbot an Schulen? Bildungsforscher Klaus Zierer unterstützt den Vorstoß – private Geräte lenken ab und stören die Entwicklung, warnt der Professor aus Augsburg.

Der Augsburger Bildungsforscher Klaus Zierer spricht sie sich für ein Verbot privater Handynutzung an Schulen aus (Archivbild)
Der Augsburger Bildungsforscher Klaus Zierer spricht sie sich für ein Verbot privater Handynutzung an Schulen aus (Archivbild)Imago / Bihlmayerfotografie

Der Augsburger Bildungsforscher Klaus Zierer unterstützt das von Bundesbildungsministerin Karin Prien (CDU) vorgeschlagene Verbot privater Handynutzung an Schulen. Man brauche keine privaten Geräte an Schulen für guten Unterricht, sagte Zierer dem Radiosender Bayern2. Für Lehrkräfte sowie die Schülerinnen und Schüler müsse es vielmehr Dienst- und Schulgeräte geben, erläuterte der Wissenschaftler der Uni Augsburg: „Das private Gerät, das wissen wir aus Forschungen, lenkt zu sehr ab.“

Handy-Verbot an Schulen: Restriktiv und flächendeckend

Private Handys müssten Studien zufolge am besten ganz außer Reichweite sein, etwa in sogenannten Handygaragen, erläuterte der Professor für Schulpädagogik: „Und bitte auch nicht in den Pausen rausholen.“ Die Pausen seien gerade dafür da, „dass Kinder soziale Kontakte pflegen, dass sie kommunizieren, dass sie interagieren, dass sie miteinander spielen.“ Aus seiner Sicht müsse man bei dem Thema „sehr restriktiv“ vorgehen. Über das Thema dürfe „nicht die Einzelschule entscheiden“. Das führe nur zu „ungeheuer vielen Diskussionen“

Zierer erläuterte ein nötiges Verbot mit Ergebnissen aus der Neuropsychologie: „Entscheidend für die Impulsteuerung ist der präfrontale Cortex, der mindestens bis zum 16. Lebensjahr dauert, bis er einigermaßen ausgereift ist.“ Andere Studien gingen sogar davon aus, dass es bis zum 24. Lebensjahr dauert. Insofern seien Kinder bis zu einem gewissen Alter gar nicht in der Lage, einen freiwilligen Handy-Verzicht zu üben. Deswegen brauche man „definitiv Verbote, die sehr restriktiv“ seien und ein Verbot auf dem ganzen Schulgelände nach sich zögen.