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Schau in Frankfurt zeigt Ikonen mit Abbildungen heiliger Frauen

Ikonen spielen für viele Christen eine wichtige Rolle. Eine Ausstellung zeigt ab Freitag gut 80 solcher Kunstwerke, auf denen heilige Frauen abgebildet sind. Die Exponate stammen aus Europa und dem Mittelmeerraum.

Im Museum Angewandte Kunst in Frankfurt sind ab Freitag Ikonen mit der Abbildung weiblichen Heiliger zu sehen. Die Ausstellung “Ikona. Heilige Frauen” sei die erste ihrer Art außerhalb der vom orthodoxen Christentum geprägten Länder, sagte Kuratorin Konstanze Runge am Donnerstag vor Journalisten in Frankfurt. Bewusst sei mit “Ikona” ein neues Wort entworfen worden, um so die Frauen noch bewusster zu präsentieren.

Ikonen-Darstellungen gibt es auch in Westeuropa und anderen Gebieten, doch ihre größte Verbreitung haben sie in Staaten mit einer großen orthodoxen Bevölkerung. Dies ist unter anderem in Griechenland, der Ukraine und Russland der Fall.

“In der Geschichtsschreibung aus männlicher Sicht wurden bedeutende Frauen oft übersehen. Aber in der angewandten Kunst werden sie bewahrt”, erklärte Runge den Ansatz der Ausstellung. Gerade Ikonen seien daher bildhafte Quellen für die Rollen von heiligen Frauen, die es zu lesen gelte.

Rund 80 solcher Ausstellungsstücke werden nun im Frankfurter Museum gezeigt. Sie stammen nach Angaben der Veranstalter meist aus Russland und Griechenland, aber auch aus Nordmazedonien, Rumänien, Bulgarien, Ägypten oder den palästinensischen Gebieten. “Das jüngste Werk wurde Ende 2023 unter schwierigen Bedingungen in Bethlehem gefertigt,” berichtete Runge.

Gezeigt werden Kunstwerke mit 54 verschiedenen heiligen Frauen der ostkirchlich geprägten Traditionen bis in die alltagsreligiöse Gegenwart. In der Ausstellung sind in acht Kapiteln historische Figuren beschrieben, wie etwa Maria Magdalena. Sophia, die in der orthodoxen Kirche als Weisheit Gottes verehrt wird, ist das finale Kapitel der Schau gewidmet. Die vielfältigen Darstellungen reichen von kleinen Anhängern über Medaillons oder Gewandschließen bis zur großen Bildertafel mit mehr als 15 Szenen aus dem Leben der heiligen Paraskeva.

Für die Ausstellung kooperiert das Museum Angewandte Kunst mit den Ikonen-Museen im niederländischen Kampen sowie in Frankfurt und Recklinghausen. In Recklinghausen werden bis Anfang Januar unter dem Titel “Weißt Du von jenen Heiligen? – Das Christentum in Kiew und der Ukraine” auch Ikonen aus der Ukraine gezeigt.