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Sächsische Gedenkstätten verzeichnen Besucheranstieg

Sachsens Gedenkstätten zur Erinnerung an NS-Unrecht ziehen wieder mehr Menschen an. Das Vor-Corona-Niveau sei aber noch nicht erreicht, teilte die Stiftung Sächsische Gedenkstätten in Dresden auf epd-Anfrage mit. 2019 kamen knapp 137.000 Gäste, im vergangenen Jahr fast 125.000 Menschen.

Sachsen verfügt inzwischen über sechs Gedenkeinrichtungen mit NS-Bezug. Neu ist die Gedenkstätte Großschweidnitz für Opfer von nationalsozialistischen Krankenmorden. Seit der Eröffnung im Mai 2023 kamen mehr als 2.000 Menschen. Zudem gibt es in Dresden, Pirna, Torgau, Zeithain und Bautzen NS-Erinnerungsorte.

Vorfälle mit extremistisch politischem Hintergrund seien in den sechs Einrichtungen 2023 nicht angezeigt worden, sagte der Sprecher der sächsischen Gedenkstätten, Sven Riesel, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Allerdings gebe es seit einigen Jahren bei Führungen oder Bildungsprojekten immer mehr extremistische oder „schwierig einzuordnende Äußerungen“ von Besucherinnen und Besuchern.

Deutlich mehr Gäste als im Vorjahr kamen 2023 in die Gedenkstätte Bautzen, verzeichnet wurde ein Anstieg von 72.514 auf 86.574 Menschen. Auch in der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein erhöhte sich die Gästezahl – von rund 13.000 auf knapp 17.000 Besucherinnen und Besucher. Sie lag damit höher als vor der Pandemie 2019.

Für die Gedenkstätte Münchner Platz Dresden wurden im Vergleich zum Vorjahr auch mehr Interessierte gezählt, 2023 kamen mehr als 9.300 Menschen, 2022 waren es rund 7.000. Ebenso ein Gästezuwachs wurde in der Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain verzeichnet, von 2.219 auf 3.578.