Sachsen will trotz Reformbemühungen des Bundes seine derzeit insgesamt 76 Krankenhäuser erhalten. Dafür seien Finanzierungssysteme zu verändern, sagte Sachsens Sozial- und Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) am Dienstag in Dresden. Für die Übergangszeit bis zum Inkrafttreten des Krankenhausreformgesetzes müsse es zudem eine finanzielle Unterstützung geben.
„Ohne Geld wird die Reform nicht gelingen“, sagte Köpping. Grundsätzlich spricht sich die sächsische SPD-Politikerin für eine bundesweite Krankenhausreform aus. Sie werde „dringend gebraucht, damit wir die Standorte sichern“, sagte sie. Auf jeden Fall müssten die Länder die Hoheit über Krankenhausplanung behalten.
Laut dem Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Sachsen, Friedrich München, haben die Standorte gewisse Transformationen zu leisten. Er sprach von einer „bedarfsgerechten Umstrukturierung“. So etwa seien bestimmte Fachbereiche auf den Prüfstand zu stellen, gegebenenfalls Spezialbehandlungen in Zentren zu konzentrieren.
Wie viele Krankenhäuser in Sachsen derzeit von Insolvenzen bedroht sind, ist laut Köpping offen. Laut dem Vorstandsvorsitzenden der AOK PLUS, Rainer Striebel, werden aktuell sechs Standorte mit sogenannten Sicherstellungszuschlägen stabilisiert. Diese Gelder zahlen Krankenkassen an Kliniken in schwieriger wirtschaftlicher Lage.
München zufolge stehen Krankenhäuser wegen gestiegener Inflation und Tarifkosten unter enormen Druck. 2024 werden die Betriebskosten für die sächsischen Kliniken demnach um 200 bis 300 Millionen Euro steigen.