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Sachsen begeht 2026 ein landesweites “Jahr der jüdischen Kultur”

Es soll um Geschichte gehen, um die Selbstverständlichkeit des Jüdischen im Freistaat, aber auch um Fragen, warum junge Jüdinnen und Juden Sachsen oft verlassen. Das Themenjahr soll zudem Dialog und Austausch befördern.

Unter dem Titel “Tacheles” begeht der Freistaat Sachsen 2026 ein “Jahr der jüdischen Kultur”. Anlass ist die Gründung des ersten sächsischen Landesverbandes der jüdischen Gemeinden vor 100 Jahren. “Unter dem Motto ‘Jüdisch – Sächsisch – Mentshlich’ wollen wir nicht nur die vielen und faszinierenden historischen Zeugnisse sichtbar machen, sondern insbesondere ein Forum bieten für Begegnungen und Austausch mit der jüdischen Kultur in Sachsen und ihren Vertreterinnen und Vertretern”, erklärte Sachsens Kulturministerin Barbara Klepsch (CDU) am Donnerstag in Chemnitz. Gerade nach den Ereignissen des 7. Oktober seien eine klare Haltung und die Solidarität mit der jüdischen Gemeinschaft zentral.

Gerade auch das Leben junger Jüdinnen und Juden soll dabei im Fokus stehen, erklärte die Vorsitzende des Kuratoriums für das Themenjahr, Barbara Ludwig. “Nicht selten verlassen hier geborene Juden den Freistaat. Zu selten ist Sachsen für junge Juden aus aller Welt ein Ort, an dem sie ihre Familien gründen und heimisch werden.” Beginnen soll das Themenjahr zum Chanukkafest am 14. Dezember 2025.

Ziel des Themenjahres ist den Angaben zufolge, jüdische Kultur und Geschichte als selbstverständlichen Teil der Kultur und Geschichte Sachsens sichtbar zu machen, aber auch einen kritischen Blick auf den Umgang damit zu werfen. “Wir sind der Meinung, dass gerade in diesen politisch unruhigen Zeiten mit dem Themenjahr 2026 eine wunderbare Möglichkeit besteht, jüdische Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft im Freistaat Sachsen mit vielfältigsten künstlerischen Mitteln darzustellen”, erklärte die Vorsitzende des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden, Nora Goldenbogen, die sich den Kuratoriumsvorsitz mit Ludwig teilt.