Das Saarland richtet im Jahr 2026 die nationalen Spiele der Special Olympics aus. Das könne und werde ein Turbo für die Themen Inklusion und Zusammenhalt sein, sagte die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) am Freitag in Saarbrücken. „Paris ist olympisch, das Saarland ist eben special olympisch.“ Das kleinste Flächenbundesland setzte sich bei der Bewerbung um die Spiele gegen Nürnberg durch.
Laut Sportminister Reinhold Jost (SPD) werden 14.000 Akkreditierte erwartet, darunter bis zu 5.000 Sportlerinnen und Sportler. „Es geht um das größte Sportevent, das das Saarland je hatte“, betonte er. In Saarlouis drehe sich beispielsweise alles um Handball, in Dillingen ums Turnen und in Spiesen-Elversberg um Judo. Zudem sei auch eine grenzüberschreitende Kooperation mit dem französischen Forbach als einem Austragungsort geplant. Der präferierte Zeitraum ist laut Jost der 15. bis 19. Juni 2026.
„Es geht nicht nur um das Thema Sport“, erklärte der Minister. „Es wird ein umfangreiches Kulturprogramm geben.“ Für die Organisation werde der Landessportverband für das Saarland (LSVS) verantwortlich sein, Ausrichter seien die Special Olympics Deutschland. Bisher seien zwei Millionen Euro öffentliche Mittel eingeplant. „Wir wollen und wir werden diese Spiele zum Erfolg bringen“, sagte der SPD-Politiker.
Der Landesgeschäftsführer des Sozialverbands VdK Saarland, Peter Springborn, begrüßte die Entscheidung für das Saarland. „Die Veranstaltung ist eine große Chance, die Inklusion in allen Lebensbereichen weiter voranzutreiben und den Fokus auf die Potenziale von Menschen mit geistigen und mehrfachen Behinderungen zu legen statt auf ihre Defizite“, sagte er. „Das langfristige Ziel sollte sein, dass die Leistungen von Menschen mit Behinderungen immer öffentlich wahrgenommen werden und nicht nur dann, wenn Scheinwerferlicht auf sie gerichtet ist.“ Das Land könne zudem Einschränkungen im Alltag von Menschen mit Behinderungen abbauen.
Auch die oppositionelle CDU-Landtagsfraktion begrüßte die Entscheidung. „Die Spiele haben großes Potenzial, ein gelebtes Miteinander ohne Barrieren und Berührungsängste zu zeigen“, sagte der sportpolitische Sprecher Patrick Waldraff. „Wichtig ist jetzt, dass die Landesregierung die Kommunen und die Sportverbände, die ohnehin vor großen strukturellen Herausforderungen stehen, auch ausreichend bei der Umsetzung dieser dezentralen Großveranstaltung unterstützt.“