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RWTH Aachen ernennt Beauftragten gegen Antisemitismus

Die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen hat einen Rektoratsbeauftragten gegen Antisemitismus ernannt. Aufgabe von Professor Dominik Groß sei es, für Antisemitismus zu sensibilisieren und ein Klima des Respekts und der Akzeptanz zu fördern, kündigte die RWTH Aachen am Dienstag an. Der Historiker und Mediziner werde dabei mit der Zentralen Studienberatung der Hochschule und der Studentischen Kontaktstelle Antidiskriminierung zusammenarbeiten sowie Veranstaltungsformate etablieren. Unter anderem die Universitäten Münster und Leipzig sowie die TU Berlin haben bereits ähnliche Ansprechstellen eingerichtet.

Groß werde auch im Austausch mit der FH Aachen, der Stadt Aachen, der jüdischen Gemeinde Aachen und weiteren Organisationen stehen, die sich im Bereich der Antisemitismusprävention engagieren. „Wir wollen, dass die RWTH ein sicherer Ort zum Studieren, Forschen und Zusammenleben ist und bleibt“, betonte Groß. Die Ereignisse an Hochschulen überall auf der Welt zeigten, wie wichtig eine solche Anlaufstelle sei. Alle Mitglieder der RWTH, die Hilfe oder Beratung suchten, Opfer von antisemitischer Diskriminierung geworden seien oder antisemitische Vorfälle beobachtet hätten, könnten sich dort melden, hieß es.

Groß ist geschäftsführender Direktor des Instituts für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin. Als Neuzeithistoriker und Mediziner arbeite er seit vielen Jahren in Forschung und Lehre mit dem Themenfeld „Aufarbeitung des Nationalsozialismus – Rechtsradikalismus – Antisemitismus“. Zudem habe er verschiedene Buchreihen zu der jüdischen Kultur sowie Nationalsozialismus etabliert.