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Rosa-Schapire-Kunstpreis für Lydia Ourahmane

Die in London, Algier und Barcelona lebende und arbeitende Künstlerin Lydia Ourahmane erhält den mit 20.000 Euro dotierten Rosa-Schapire-Kunstpreis. Ihre Installationen, Videos, Skulpturen und Klangarbeiten schüfen Situationen und Strukturen, die über die Grenzen der Institution hinauswirken, teilte die Hamburger Kunsthalle am Mittwoch mit. Ourahmane erforsche Themen wie Vertreibung und Gemeinschaft und untersuche, wie die Bewegungen von Menschen und Objekten durch Faktoren wie staatliche Einschränkungen und unsichtbare Barrieren beeinflusst werden. Lydia Ourahmane wurde 1992 in Saïda (Algerien) geboren. Im Alter von neun Jahren emigrierte sie mit ihrer Familie nach Großbritannien, wo sie am Goldsmiths College der University of London studierte (2011-2014). Sie war zuletzt auf der 60. Biennale von Venedig (2024) vertreten. Der Preis soll ihr am Donnerstag überreicht werden.

Bestimmt wurde die Preisträgerin von der diesjährigen Jurorin Yasmil Raymond. Die amerikanische Kuratorin war zuletzt Direktorin des Portikus und Rektorin der Städelschule in Frankfurt a. M. und ist seit Juli 2024 Mitglied der Findungskommission der Künstlerischen Leitung für die documenta 16 (in 2027). Raymond begeistere die Offenheit und Zugänglichkeit der Installationen von Ourahmane, die mehr Fragen aufwerfen würden als Antworten zu geben, Momente des Innehaltens böten und damit den vielfältigen Erfahrungen der Menschen Rechnung trügen.

Der Preis erinnert an die Hamburger Kunsthistorikerin und Mäzenin Rosa Schapire (1874-1954) und wird vom Verein Freunde der Kunsthalle vergeben. Er gilt als eine der bedeutendsten Auszeichnungen für Gegenwartskünstlerinnen und -künstler in Deutschland.