BIELEFELD-BETHEL/WESTFALEN – Die Auswirkungen der Reformation auf die Gegenwart und die Diskussion um das Pfarrbild sind Themen, die auf der diesjährigen Landessynode der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) verhandelt werden. Die Synode kommt vom 14. bis 17. November in Bielefeld-Bethel zusammen.
Der Bericht von Präses Annette Kurschus zu Beginn der Synodaltagung wird sich am kommenden Montag mit dem gegenwärtig vorherrschenden Klima der Angst in Gesellschaft und Kirche beschäftigen. Diesem Klima stellt die leitende Theologin der westfälischen Landeskirche die Reformation als eine „entängstigende Bewegung“ entgegen.
Mit dem Reformationsjubiläum beschäftigt sich auch Professorin Christiane Tietz in einem Vortrag vor den Synodalen. Die Theologin aus Zürich bezieht sich mit dem Thema „Von der Freiheit und Unfreiheit eines Christenmenschen“ auf Martin Luthers Schrift „Von der Freiheit eines Christenmenschen“ (1520).
Einen Zwischenbericht nimmt die Synode zum Prozess über die Neuverortung des Pfarramts in der kirchlichen Dienstgemeinschaft entgegen. Seit dem Anstoß von Präses Annette Kurschus auf der Synode 2015 ist in der westfälischen Landeskirche dazu ein breiter Diskussionsprozess in Gang gekommen. Dabei geht es um eine Klärung und Abgrenzung der Rollen und Aufgaben von Pfarrerinnen und Pfarrern in ihrem Verhältnis zu anderen kirchlichen Berufen und zu den zahlreichen Ehrenamtlichen in der Kirche.
Erstmals wird Arne Kupke, seit einem Dreivierteljahr Juristischer Vizepräsident und damit „Finanzminister“ der EKvW, den Haushaltsplan für das nächste Jahr der Synode zu Beratung und Beschluss vorlegen.
Zwei Wahlen zur Kirchenleitung stehen auf der Tagesordnung: Oberkirchenrätin Petra Wallmann stellt sich zur Wiederwahl. Die Theologin ist als Personaldezernentin für die Pfarrerinnen und Pfarrer der westfälischen Landeskirche zuständig. Der Jurist Hans-Tjabert Conring kandidiert für die Position eines Oberkirchenrates, die der jetzige Vizepräsident Arne Kupke zuvor innehatte. Er wäre dann als Dezernent für Steuern zuständig.
Auch um die Dienstbezeichnung Präses oder Bischof/Bischöfin für die leitende Theologin oder den leitenden Theologen geht es auf dieser Synode. Nach einem Antrag auf der Synode 2015 haben sich die Kirchenkreise damit befasst. Zu diesem sogenannten Stellungnahmeverfahren liegt der Synode jetzt ein Bericht vor. UK