UK 36/2015, Fernsehtipp (Seite 8: „Grundrechte für Tiere?“)
Dieser Film beschäftigte sich mit der Forderung von Tierrechtlern, allen leidens- und empfindungsfähigen Lebewesen das Grundrecht auf Leben und Freiheit zuzugestehen – also auch unseren tierlichen „Brüdern und Schwestern“, wie ich sie in Anlehnung an Franz von Assisis nennen möchte.
Die christlichen Kirchen sprechen zwar von der „Mitgeschöpflichkeit“ und von der „kreatürlichen Würde“ der Tiere, ergreifen aber selten konkrete Maßnahmen, die Stellung der Tiere in unserer Gesellschaft grundlegend zu ändern. Auf politischer Seite wurde nach langem, zähem Ringen der Tierschutz zwar ins Grundgesetz aufgenommen; aber auch viele Jahre später wird es nicht deutlich, dass dieser Schritt wesentliche Verbesserungen im Umgang der Menschen mit ihren Mitgeschöpfen bewirkt hat. Gesetze werden in der Praxis nicht adäquat umgesetzt, Kontrollen nur halbherzig durchgeführt, dem Missbrauch bleibt durch Gesetzeslücken und „Hintertürchen“ noch immer zu viel Raum.
Die Tiere sind unsere Geschwister des sechsten Schöpfungstages, und der Mensch ist nicht das Maß aller Dinge. „Die größte Sünde gegenüber unseren Mitgeschöpfen“, so George Bernard Shaw, „ist nicht der Hass, sondern die Gleichgültigkeit. Das ist das Wesen der Unmenschlichkeit.“
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