Für ein Theaterprojekt über eine christlich-jüdische Freundschaft während des Zweiten Weltkriegs werden das Ratsgymnasium Stadthagen und seine polnische Partnerschule, das Lyzeum in Slupca, mit der „Abraham-Plakette“ geehrt. Mit der Auszeichnung würdigt die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Hannover nach eigenen Angaben besondere Projekte zum Gedenken an die Judenverfolgung in der NS-Zeit. Die undotierte Plakette wird an diesem Sonntag (10. März) im Haus der Region in Hannover verliehen, wie die Organisatoren mitteilten.
Das Musiktheater „Haltestelle Izbica“, das von deutschen und polnischen Schülerinnen und Schüler sowie ihren Lehrkräften gemeinsam entwickelt und realisiert wurde, erzählt von der Freundschaft zwischen einem katholischen und einem jüdischen Mädchen während der deutschen Besatzung in Polen. Tagebuch-Aufzeichnungen und Briefe der beiden Mädchen sind im Heimatmuseum von Slupca aufbewahrt. Das Stück stieß nach Angaben der Initiatoren in Slupca und Stadthagen auf ein positives Echo.
Die Auszeichnung wird während einer Feier zum Abschluss der bundesweiten „Woche der Geschwisterlichkeit“ vergeben. Die Festrede hält der frühere Antisemitismus-Beauftragte des Landes Niedersachsen, Franz Rainer Ernste. Schirmherr des Preises ist Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD). Die 1953 gegründete Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Hannover vergibt den Preis seit 2012. Im vergangenen Jahr ging er an das Wilhelm-Raabe-Gymnasium in Hannover für ein Geschichtsprojekt über Denkmäler für NS-Opfer.