Die Thüringer Landesregierung zeigt sich offen für den Verzicht auf Erdkabel beim Bau neuer Höchstspannungsleitungen für die Energiewende. Durch diesen Schritt ließen sich 35 Milliarden Euro an Ausbaukosten einsparen, sagte Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) nach der wöchentlichen Kabinettssitzung in Erfurt. Vielfach ließen sich bestehende Stromtrassen nutzen, um die zusätzlichen Kabel gemeinsam mit den bestehenden Leitungen an etwas vergrößerte Masten zu hängen.
Es sei Bayern gewesen, das auf den Vorrang von Erdkabeln gedrungen haben. Doch das mache die Energiewende und damit den Strompreis für die Verbraucher deutlich teurer. Diese Kostensteigerungen seien unnötig. Auf etwas breiteren oder höheren Masten könne die dreifache Strommenge wie bislang transportiert werden. Diese Variante sei letztlich auch besser für den Naturschutz, da weitaus weniger Flächen als durch die zusätzliche Verlegung von Erdkabeln benötigt würden.