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Ramelow für Verzicht auf Erdkabel bei Energiewende

Die Thüringer Landesregierung zeigt sich offen für den Verzicht auf Erdkabel beim Bau neuer Höchstspannungsleitungen für die Energiewende. Durch diesen Schritt ließen sich 35 Milliarden Euro an Ausbaukosten einsparen, sagte Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) nach der wöchentlichen Kabinettssitzung in Erfurt. Vielfach ließen sich bestehende Stromtrassen nutzen, um die zusätzlichen Kabel gemeinsam mit den bestehenden Leitungen an etwas vergrößerte Masten zu hängen.

Es sei Bayern gewesen, das auf den Vorrang von Erdkabeln gedrungen haben. Doch das mache die Energiewende und damit den Strompreis für die Verbraucher deutlich teurer. Diese Kostensteigerungen seien unnötig. Auf etwas breiteren oder höheren Masten könne die dreifache Strommenge wie bislang transportiert werden. Diese Variante sei letztlich auch besser für den Naturschutz, da weitaus weniger Flächen als durch die zusätzliche Verlegung von Erdkabeln benötigt würden.

Für die Energiewende müssen Tausende Kilometer neue Stromleitungen verlegt werden, die den in Nord- und Ostdeutschland produzierten überschüssigen Strom zu den Verbrauchern nach Süddeutschland leiten sollen. Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums müssen für die Energiewende bis 2045 rund 18.000 Kilometer an Netz verstärkt oder ausgebaut werden. Die Kosten für den Netzausbau werden über die Netzentgelte auf alle Stromkunden umgelegt.