Der Rechtsruck in westlichen Gesellschaften führt zu einem neuen Blick auf Genderdebatten: Der Queerbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz und die Initiative “OutInChurch” sind besorgt.
Angesichts des Rechtsrucks in westlichen Gesellschaften blicken der Queer-Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) und die Initiative “OutInChurch” besorgt auf die kommende Bundestagswahl. Weihbischof Ludger Schepers (Essen) sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) am Donnerstag, der Rechtsruck finde wesentlich entlang von Genderdebatten statt. “Dass Teile der katholischen Kirche sich dabei – wieder einmal – im gleichen Boot mit den Reaktionären sitzend wiederfinden, ist für mich eine besorgniserregende Beobachtung.”
Laut Schepers braucht die katholische Kirche den “Dialog von Theologie und Ethik mit den Gendertheorien” jetzt mehr denn je. Auch Rainer Teuber, Pressesprecher von “OutInChurch”, sieht nach wie vor hohen Rede- und Aufklärungsbedarf. Ihn beunruhige, dass die Einstellungen der jungen Menschen insgesamt konservativer seien als noch vor einigen Jahren. “Es ist erschreckend, welche Vorurteile gegenüber queeren Lebensentwürfen es unter Schülerinnen und Schülern wieder gibt”, sagte er dem RND. Sowohl in Brennpunktschulen mit einem hohen Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund als auch in Schulen besserer Wohnviertel höre er bei seinen Schulbesuchen viele ablehnende Äußerungen.