Das Antonin-Dvorak-Museum in Prag stellt in den kommenden zwölf Monaten nach und nach zwölf Notenmanuskripte des berühmten Komponisten aus. Die Ausstellung findet aus Anlass der Eintragung des Antonin-Dvorak-Archivs ins Unesco-Weltdokumentenerbe statt, wie Radio Prag (Freitag) meldet. Das Museum hat die umfangreichste Sammlung zu dem tschechischen Komponisten der Romantik (Sinfonie “Aus der Neuen Welt”) vorzuweisen. Von den 9.000 Objekten wurden nun 3.500 in die Unesco-Liste eingetragen.
Die Kollektion umfasst Notenmanuskripte von Antonin Dvorak (1841-1904), seine Korrespondenz und persönlichen Dokumente sowie seine Bibliothek. Unter den Drucksachen befinden sich etwa Konzertprogramme und Urkunden sowie Erstausgaben von Kompositionen.
Bis Mitte Oktober sind laut Ankündigung die Noten zu den “Klängen aus Mähren” (Moravske dvojzpevy) zu sehen; Duette auf Grundlage von Texten mährischer Volkslieder mit Klavierbegleitung, die 1875 bis 1881 entstanden. Danach werden die Noten seines einzigen Klavierkonzerts gezeigt, gefolgt vom “Stabat Mater”, den “Humoresken”, dem Orchesterwerk “In der Natur” oder Dvoraks letzter Oper “Armida”.
Die Exponate werden ergänzt durch die Ausstellung “Antonin Dvorak: Mein Leben und mein Werk”. Sie enthalten private Gegenstände aus Dvoraks Besitz, Kopien von Noten, Briefen und Fotografien. Das Dvorak-Museum befindet sich in der Straße Ke Karlovu im zweiten Stadtbezirk und ist täglich außer montags von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.
Dvoraks vielseitiges Werk umfasst neun Sinfonien und zahlreiche weitere Orchesterwerke, Opern, Vokalmusik, Kammermusik sowie Klavier- und Orgelstücke. Dvorak ist der weltweit meistgespielte tschechische Komponist. Er gilt als tief religiös und naturverbunden. Dvorak erhielt ein Ehrengrab auf dem Vysehrader Friedhof, auf dem viele wichtige tschechische Persönlichkeiten bestattet sind.