Ob als Unternehmer, Politiker oder Museumsdirektor – Ronald Lauder setzt sich in unterschiedlicher Weise seit Jahrzehnten weltweit für jüdisches Leben ein. Am Montag vollendet er sein 80. Lebensjahr.
Der Präsident des Jüdischen Weltkongresses, Ronald Stephen Lauder, wird am Montag 80 Jahre alt. Der in New York geborene Lauder entstammt einer jüdischen Unternehmerfamilie, der der Kosmetikhersteller “Estée Lauder Inc” gehört. Politisch engagierte er sich bei den Republikanern, war zu Beginn der 80er Jahre im US-Verteidigungsministerium tätig und vertrat die USA von 1986 bis 1987 als Botschafter in Österreich. Seine Kandidatur für das Amt des New Yorker Bürgermeisters scheitere.
Mit der im Jahr 1987 gegründeten Ronald S. Lauder Foundation finanziert er jüdische Schulen, Kindergärten und andere Bildungseinrichtungen vor allem in Osteuropa. Ziel der Stiftung ist die Stärkung jüdischen Lebens. Außerdem unterstützt sie finanziell den Erhalt der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau. Neben Projekten in Polen und der Ukraine ist die Stiftung auch in Österreich und Deutschland tätig.
Lauder ist seit 2007 Präsident des Jüdischen Weltkongresses (WJC). Er setzt sich seit vielen Jahren für die Rückgabe von NS-Raubkunst ein. Er ist Ehrenpräsident des New Yorker Museum of Modern Art und kaufte für die von ihm gegründete Neue Galerie in New York Kunstwerke von namhaften Künstlern wie Gustav Klimt. Die Neue Galerie zeigt Gemälde deutscher und österreichischer Künstler aus den Jahren 1890 bis 1940.
Der jüdische Unternehmer ist Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes sowie ähnlicher Auszeichnungen in Österreich, Polen und Frankreich. 2015 wurde er vom Papst empfangen.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigt Lauders Einsatz für Jüdinnen und Juden auf der ganzen Welt. Es sei besonders Lauder als Präsidenten des WJC zu verdanken, “dass die Interessen der jüdischen Gemeinschaft weltweit wahrgenommen, dass alle Formen des Antisemitismus und seiner Verbreitung bekämpft und die Erinnerung an die Shoah auf der ganzen Welt gewahrt werden”.
Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) dankte Lauder für sein langjähriges Engagement für den Kampf gegen Antisemitismus und die Rückführung von NS-Raubkunst. “In seinem unverzichtbaren Wirken weiß Ronald S. Lauder die Bundesregierung und mich persönlich an seiner Seite.”