Artikel teilen:

Powerfrauen im Wohlfühlmodus

800 Bezirksfrauen und Gruppenleiterinnen in Soest unter dem Motto „Endlich frei. Reformation 500plus. Frauenhilfe 111plus“

„Immer helfen wir, damit sich andere wohlfühlen. Heute durfte ich nichts tun und es hat mir richtig gut getan!“ Insgesamt fast 800 Bezirksfrauen und Gruppenleiterinnen der Evangelischen Frauenhilfen waren an vier Tagen im Mai zu Gast bei der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen auf ihrem Gelände in Soest.
Im Netzwerk der Gemeinde sind Bezirksfrauen Ansprechpartnerin für Mitglieder in ihren jeweiligen Bezirken, machen Besuche in ihrem Bezirk und auch im Altenheim oder Krankenhaus, informieren die Frauenhilfe und die Gemeinde über besondere Vorkommnisse, sind bei Veranstaltungen und Feiern der Frauenhilfe und der Gemeinde hilfreich im Einsatz, sammeln für Diakonie, Müttergenesung und mancherorts auch den Mitgliedsbeitrag der Frauenhilfe ein und vieles andere mehr.
Leiterinnen der örtlichen Frauenhilfe-Gruppen sind die Seele der Gruppen, sie planen und organisie-ren die Inhalte, führen oftmals die Stunden durch, sind Begleiterinnen – fast Freundinnen und Seelsorgerinnen der Gruppenteilnehmerinnen – und all das im Auftrag der Frauenhilfe. Frauen, zutiefst verbunden mit der Idee Frauenhilfe sowie Gesicht der Frauenhilfe in ihrer Gemeinde,  tankten bei den Oasentagen Wohlbefinden und Nahrhaftes für Körper, Geist und Seele.
„Ich weiß ja nicht, was mich erwarten wird. Aber ich bin gerne gekommen und freue mich auf einen Tag bei der Frauenhilfe und lasse mich ganz einfach fallen“, meinte eine der Bezirksfrauen zu Beginn. Die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen hatte Frauen wie sie eingeladen, um ihnen für ihre wertvolle Arbeit Dank zu sagen und einen „Oasentag für Bezirksfrauen und Gruppenleiterinnen der Frauenhilfe“ zu erleben – einen Tag zum Aufatmen, einen Tag für die Seele. Das Motto der Oasentage lautete „Endlich frei. Reformation 500plus. Frauenhilfe 111plus“. Es verbindet Reformations- und Frauenhilfejubiläum.
Der Andrang war so groß, dass sich die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen entschloss, vier Tage lang – vom 11. bis 13. Mai und am 15. Mai – zu „Oasentagen“ am Feldmühlenweg in Soest einzuladen. „Sie sind Ehrenfrauen heute bei uns.“ „Wir wünschen uns, dass Sie sich wohlfühlen und von uns unsere Wertschätzung entgegennehmen“, hieß es oftmals schon bei der persönlichen Begrüßung auf dem Gelände.
Frauen aus den Regionen Arnsberg, Bielefeld, Bochum, Dortmund, Gelsenkirchen, Gladbeck-Bottrop-Dorsten, Gütersloh, Hagen, Halle, Hamm, Hattingen, Herford, Herne, Höxter, Iserlohn, Minden, Münster, Paderborn, Recklinghausen, Schwelm, Schwerte, Siegen, Soest, Tecklenburg, Unna, Vlotho, Wattenscheid, Witten und Wittgenstein folgten der Einladung. „Das ist die alte Nachbarschaftshilfe“, beschreibt eine der Bezirksfrauen ihr Amt. „Ein Dienst, der die „ganze Frau fordert“, formuliert eine Gruppenleiterin zu ihrer Arbeit.
Nach der Begrüßung und einem kurzen Impuls durch die Vorsitzende Inge Schnittker (Hagen) beziehungsweise durch die stellvertretende Vorsitzende Erika Denker (Siegen) erlebten die Anwesenden „Die Apos­tel Gottes: Frauen der Reformation“, einen einstündigen Hörgenuss von Jessica Burri. In diesem Programm werden drei besonders mutige Frauen der Reformation präsentiert: die Reformationsstreiterinnen und Luther-Zeitgenossinnen Argula von Grumbach, Katharina Zell und Ursula Weyda. Sie hatten alle drei Streit mit Männern, die viel zu verlieren hatten. Auszüge aus ihren Briefwechseln werden vorgetragen sowie Kirchenlieder der Zeit.  
Nach dem Mittagessen sangen die Frauen im Offenen Singen alte und neue Freiheitslieder, tauschten sich in Workshops aus oder erkundeten das Gelände am Feldmühlenweg. Zum Abschluss feierten sie einen Gottesdienst mit den Pfarrerinnen Lindtraut Belthle-Drury, Birgit Reiche und Angelika Weigt-Blätgen.
„Wir sind so reich beschenkt worden durch diesen Tag und hoffentlich wird es eine weitere Einladung wie diese für uns geben“, meinte eine der Bezirksfrauen zum Abschied. „Wer hätte das gedacht, dass wir so viele und so verschieden sind“, meinte eine der 200 Frauen am Ende von einem der vier Oasentage. Und eine andere sagte zum Abschied: „Danke, dass Sie uns ,groß gemacht‘ haben! Danke für diesen gelungenen Tag!“

Dokumentation der Oasentage unter www.frauenhilfe-westfalen.de.