Handy weg und vorlesen: Dafür plädiert Schauspieler Peter Lohmeyer. Sein Einsatz für die Leseförderung kommt nicht von ungefähr – er ertappt sich, wie er sagt, auch selbst zu oft am Smartphone.
Schauspieler Peter Lohmeyer (62, “Das Wunder von Bern”) möchte Kindern nach eigenen Worten Lust auf Geschichten machen. Dies gelinge mit Vorlesen, sagte der Darsteller dem aktuellen “Bene”-Magazin des Bistums Essen. Es sei gut, Kinder “so früh wie möglich mit Sprache zu konfrontieren, ihnen etwas vorzusingen oder zu erzählen”. Dafür könne man sich auch selbst Geschichten ausdenken – oder ein Buch zunächst selbst lesen, um es dem Kind schmackhaft zu machen.
Für all das brauche man jedoch Zeit, fügte der Vater von fünf Kindern hinzu. “Und die nehmen wir uns leider oft nicht. Wie schnell lassen wir uns zum Beispiel durchs Handy ablenken. Dabei erwische ich mich selbst immer wieder.”
Ihm selbst habe als Kind oft seine Mutter vorgelesen, sagte Lohmeyer, der zuletzt im Kinofilm “Sprich mit mir” zu sehen war. Als Sohn eines evangelischen Pfarrers aufgewachsen, habe es ihn beeindruckt, dass sein Vater von der Kanzel aus Geschichten auswendig erzählen konnte. “Nervig war es allerdings, wenn er sich am Samstag auf die Predigten vorbereitet hat. Dann musste ich immer leise sein, was irre anstrengend war.”
Zudem sei sein Vater mit ihm häufig zu Weihnachtsfeiern für obdachlose Menschen gegangen, sagte der Schauspieler. “Dank ihm habe ich ein gewisses soziales Verantwortungsgefühl, welches ich wiederum an meine erwachsenen Kinder weitergegeben habe. Die würden nie an einem Menschen vorbeigehen, der auf dem Boden sitzt und um Hilfe bittet.”