Der ehemalige peruanische Präsident Alberto Fujimori ist im Alter von 86 Jahren gestorben. „Nach einem langen Kampf gegen den Krebs ist unser Vater, Alberto Fujimori, soeben zur Begegnung mit dem Herrn entrückt“, gab seine Tochter Keiko Fujimori im Namen ihrer Geschwister am Mittwoch (Ortszeit) im Netzwerk X bekannt. Fujimori war wegen schwerer Menschenrechtsverletzungen verurteilt worden und verbrachte rund 16 Jahre in Haft. Erst im vergangenen Dezember wurde er schwerkrank endgültig entlassen.
Fujimori hat die peruanische Politik über Jahrzehnte geprägt. Der Sohn japanischer Einwanderer gewann 1990 überraschend die Präsidentenwahl gegen den Schriftsteller Mario Vargas Llosa. Peru befand sich damals in einer schweren Wirtschaftskrise. Gleichzeitig verübte die linksterroristische Guerilla „Leuchtender Pfad“ Anschläge. Nach seiner Wahl setzte Fujimori ein neoliberales Schockprogramm um. Danach erholte sich die Wirtschaft.
Während seiner Regierungszeit bis 2000 ging Fujimori rigoros gegen seine politischen Gegner vor. 1992 löste er mit Hilfe des Militärs das Parlament auf, als es sich gegen ihn stellte. Während seines Kampfes gegen die Terrorgruppen im Land verübte die Armee zahlreiche schwere Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung. Als Mittel zur Armutsbekämpfung ließ Fujimori rund 300.000 Frauen, die meisten indigener Herkunft, zwangssterilisieren.
Im Jahr 2009 wurde Fujimori wegen schwerer Menschenrechtsverbrechen und Korruption zu 25 Jahren Haft verurteilt worden. 2017 wurde er vom damaligen Präsidenten Pedro Pablo Kuczynski begnadigt und aus dem Gefängnis entlassen. Später hob der Oberste Gerichtshof die Entscheidung allerdings auf.
Fujimori verbrachte seine letzten Lebensmonate in seinem Haus in Lima. Sein Leichnam soll nun in einem Museum in der Haupstadt aufgebahrt werden. Am Samstag soll Fujimori bestattet werden.