Artikel teilen:

Papstwahl hat begonnen

Seit dem Tod von Papst Franziskus am 21. April war dieser Moment erwartet worden: Die Kardinäle ziehen sich zur Wahl eines Nachfolgers in die Sixtinische Kapelle zurück. Noch am Abend soll erstmals Rauch aufsteigen.

Mit dem feierlichen Einzug der 133 Kardinäle in die Sixtinische Kapelle und ihrer Vereidigung hat am Mittwochnachmittag offiziell das Konklave begonnen. Nach dem Kirchenrecht wählen die unter 80-jährigen Kardinäle das neue Oberhaupt der 1,4 Milliarden Katholiken. Jeder Kardinal versprach einzeln absolute Geheimhaltung. Um 17.43 Uhr hieß es “extra omnes” (alle hinaus!). Alle Nichtwähler verließen die Sixtina, die Kardinäle sind nun unter sich.

Der erste Wahlgang findet bereits am frühen Abend statt. Das Ergebnis wird gegen 19 Uhr über den Schornstein der Kapelle mitgeteilt: weißer Rauch verkündet einen neuen Papst, bei schwarzem Rauch wird die Wahl am Donnerstag fortgesetzt. Ab dann wird vor- und nachmittags je zweimal gewählt. Zahlreiche Menschen verfolgten die Zeremonie, bei der unter anderem die Allerheiligenlitanei gesungen wurde, auf Großbildschirmen vom Petersplatz aus.

Am Mittwochvormittag hatte Kardinaldekan Giovanni Battista Re in einer Messe im Petersdom die Kardinäle auf ihre schwierige Aufgabe eingestimmt. In seiner Predigt betonte der 91-Jährige, dass die ganze Kirche im Gebet den Heiligen Geist um das richtige Kirchenoberhaupt in kirchlich und gesellschaftlich herausfordernden Zeiten bitten müsse. Die Leitung des Konklaves muss Re altersbedingt an Pietro Parolin (70) delegieren, dem diese Aufgabe als dienstältestem Kardinalbischof zukommt.

Die weltberühmte Kapelle mit dem Fresko des Jüngsten Gerichts von Michelangelo war seit zwei Wochen für die Wahl vorbereitet worden. Ein schützender Fußboden wurde eingezogen, Stühle und Tische wurden aufgestellt, an denen jeder Kardinal seinen eigenen durch ein Namensschild gekennzeichneten Platz vorfindet.