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Papst spricht mit slowakischem Regierungschef Fico

Mit russlandfreundlichen Politikern in Osteuropa pflegt der Vatikan gute Beziehungen. Mit Ungarns Regierungschef Orban hat der Papst oft gesprochen; nun empfing er auch den Slowaken Fico. Die Worte zur Ukraine lassen aufhorchen.

Papst Franziskus hat am Freitagmorgen den slowakischen Regierungschef Robert Fico empfangen. Das teilte das vatikanische Presseamt mit. Anschließend habe Fico mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und mit Unterstaatssekretär Miroslaw Wachowski gesprochen. Neben gesellschaftspolitischen Fragen um Familie und Erziehung habe man auch außenpolitische Rahmenbedingungen erörtert.

Im Fokus hätten neben dem fragilen Waffenstillstand im Nahen Osten die “anhaltende Instabilität in der Ukraine und die Aussichten auf Frieden gestanden”, hieß es. Mit dieser Wortwahl wich der Vatikan abermals von der Einordnung der meisten europäischen Regierungen ab, die in der Regel vom “russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine” sprechen. Fico gehört ebenso wie Ungarns Regierungschef Victor Orban zu den Befürwortern eines Verhandlungsfriedens mit Russland.

Am Vorabend hatte sich der vatikanische Chefdiplomat Parolin am Rande eines Treffens mit Italiens Staats- und Regierungsspitze in Rom zu den jüngsten Vorstößen von US-Präsident Donald Trump für Verhandlungen mit Russland geäußert. Wörtlich sagte er: “Es gibt derzeit viele Bewegungen und Öffnungen”. Es brauche einen “soliden, dauerhaften und gerechten Frieden”. Bei den Verhandlungen müssten alle betroffenen Parteien mit am Tisch sitzen; die Prinzipien des Völkerrechts müssten berücksichtigt werden.