In Entwicklungsländern sehen sich manche indigenen Völker bedroht, wenn Rohstoffe ausgebeutet werden oder Landwirtschaft im großen Maßstab vordringt. Papst Franziskus ruft zur Verteidigung ihrer Kultur auf.
Mit einem Appell des Papstes zur Verteidigung indigener Kulturen und Lebensräume ist am Montag ein mehrtägiges Treffen der weltweiten Agrar-Entwicklungsorganisation IFAD in Rom eröffnet worden. Beim “Globalen Forum der indigenen Völker beim IFAD” verlas der Vatikan-Diplomat Fernando Chica Arellano einen Text des Kirchenoberhauptes, in dem er forderte, den Wert der indigenen Völker anzuerkennen.
Ihre von den Vorfahren überlieferten Kenntnisse und Fertigkeiten seien eine Bereicherung für die Menschheitsfamilie, so der Papst. Zugleich erinnerte er an die immer wieder auftretenden Landkonflikte und warb dafür, die natürlichen Ressourcen zu respektieren, die diese Völker für ihr Überleben brauchten. Die “wachsende Landnahme durch multinationale Unternehmen, große Investoren und Staaten” bedrohten das Lebensrecht vieler örtlicher Gemeinschaften.
“Erde, Wasser und Nahrung sind nicht bloß Güter, sondern die Grundlage des Lebens”, heißt es weiter in der Botschaft des Papstes. Bei der Tagung des Forums am Sitz der IFAD in Rom sprechen unter anderem Vertreter indigener Völker aus Lateinamerika, Afrika und Asien. Das Thema lautet: “Das Recht der indigenen Völker auf Selbstbestimmung – ein Weg zu Nahrungsmittelsicherheit und -souveränität”
Der Internationale Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD) ist eine Spezialorganisation der Vereinten Nationen. Der Fonds entstand nach dem Welternährungsgipfel des Jahres 1974. Seine Aufgabe ist die Förderung der landwirtschaftlichen Produktion mit dem Ziel der Bekämpfung von Hunger und Unterentwicklung. Dem Fonds gehören derzeit 177 Länder an.