Papst Leo XIV. hat ein Ende aller Kriege gefordert. „In dem heutigen dramatischen Szenario eines Dritten Weltkriegs in Stücken, wie Papst Franziskus wiederholt gesagt hat, wende auch ich mich an die Großen der Welt und wiederhole den immer aktuellen Appell: Nie wieder Krieg!“, erklärte der Papst am Sonntag in Rom. Das erste Angelus-Gebet seiner Amtszeit hielt Leo XIV. von der Mittelloggia des Petersdoms aus.
Etwa 100.000 Menschen waren den italienischen Behörden zufolge auf den Petersplatz und die angrenzende Via della Conciliazione gekommen, um beim ersten Angelus des neuen Papstes dabei zu sein. Der US-Amerikaner Robert Francis Prevost war am Donnerstagabend im vierten Wahlgang des Konklaves zum Nachfolger von Papst Franziskus gewählt worden.
Wie sein Vorgänger forderte auch Leo XIV. einen „authentischen, gerechten und dauerhaften Frieden für die gemarterte Ukraine.“ Für den Gazastreifen appellierte er an die Konfliktparteien, einen sofortigen Waffenstillstand, humanitäre Hilfe für die Bevölkerung Gazas und die Freilassung aller israelischen Geiseln zu ermöglichen.
Das neue Oberhaupt der katholischen Kirche unterstrich außerdem die Notwendigkeit von Priestern und Ordensleuten. „Die Kirche braucht sie dringend!“, sagte der Papst. Es sei wichtig, „dass junge Männer und Frauen in unseren Gemeinden Annahme, ein offenes Ohr und Ermutigung auf ihrem Berufungsweg finden.“ Auch brauche es für sie glaubwürdige Vorbilder.
„Ich betrachte es als ein Geschenk Gottes, dass der erste Sonntag meines Dienstes als Bischof von Rom der Sonntag vom Guten Hirten ist, der vierte Sonntag in der Osterzeit“, sagte der Pontifex zu Beginn seiner Ansprache. An diesem Sonntag wird in der heiligen Messe immer das zehnte Kapitel des Johannesevangeliums verkündet, „in dem Jesus sich als der wahre Hirte offenbart, der seine Schafe kennt und liebt und sein Leben für sie hingibt“.